Die Renten steigen zum 1. Juli dieses Jahres in Westdeutschland um 2,41 Prozent und in den neuen Bundesländern um 3,38 Prozent an. Die Erhöhung gelte auch für die 7,6 Millionen Empfänger von Hartz-IV-Leistungen. Deren Regelsatz soll dadurch von gegenwärtig 351 Euro pro Monat auf 359 Euro ansteigen. Das teilt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit.
So stark sind die Renten in den alten Bundesländern seit 1994 und in den neuen Bundesländern seit 1997 nicht mehr gestiegen. Möglich wurde die Rentenerhöhung auch durch die Aussetzung des Riester-Faktors für das letzte und für dieses Jahr. Der Riester-Faktor, den der Bundestag 2008 beschlossen hat, entspricht den Veränderungen beim Beitragssatz zur Riester-Rente.
Nach Ansicht von Olaf Scholz (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, wäre ohne die Aussetzung des Riester-Faktors die Rentenerhöhung mit etwa 1,8 beziehungsweise 2,7 Prozent deutlich geringer ausgefallen. In den Jahren 2012 und 2013 sollen nach Angaben von "Spiegel Online" die ausgesetzten Riester-Stufen nachgeholt werden.
Nach dem Modell der so genannten Standardrente, die auf der Basis von 45 Beitragsjahren zum Durchschnittsentgelt berechnet ist, soll sich der Rentensatz zum 1. Juli 2009 demzufolge um 28,80 Euro auf 1224 Euro erhöhen.
Durch die Absenkung des paritätisch finanzierten Beitragssatzes zur Krankenversicherung im Rahmen des Konjunkturpaketes II von 14,6 Prozent auf 14,0 Prozent, die ebenfalls zum 1. Juli 2009 erfolgt, steigen nach Angaben des Bundesministers die Nettorenten stärker als die Bruttorenten. Unter Berücksichtigung dieses Effekts soll die Erhöhung der verfügbaren Standardrente sogar knapp 30 Euro (genau 29,55 Euro) im Monat betragen.