Die Allianz will ihr vor drei Jahren eingeführtes Betriebsmodell wieder umstellen. Laut Berichten der "Financial Times Deutschland" sollen Vertrieb und Betrieb enger verbunden werden. So sollen Marktanteilsverluste in Kernsparten gebremst werden.
Für das vor drei Jahren eingeführte Betriebsmodell wurden die Versicherer für Lebensversicherung, Schaden- und Unfallgeschäft und Krankenversicherung in der Verwaltung zusammengelegt. Die vorher mit den Versicherern verbundenen Vertriebe wurden in eine Aktiengesellschaft zusammen geführt. Außerdem strich die Allianz 5.000 Stellen und richtete Callcenter für Kunden und Vertreter ein. Durch diese Reform sollten Kosten gespart werden, die Kosten stiegen jedoch.
Vertreter wenig begeistert von Reform
Die Vertreter zeigten sich wenig begeistert von den Veränderungen. Der Sprecher der Interessengemeinschaft der Allianz-Vertretervereinigungen, Markus Dumsch, sagte: "Faktisch ist die Allianz in Deutschland heute weiter von den internen und externen Kunden entfernt als zuvor." Die Vertreter hätten kaum noch Zeit zum Verkauf, Preiserhöhungen verursachten selbst bei gut laufenden Verträgen Kundenverluste.
Nun soll sich dies durch weitere Umstellungen ändern. Vertrieb und Betrieb sollen wieder enger verbunden werden. Die Besetzung der Callcenter soll aufgestockt werden, um die Erreichbarkeit zu stärken. Außerdem soll eine elektronische Vorgangsübersicht den Vertretern zeigen, wann ein kundenrelevanter Vorgang geschieht. Sie soll auch ermöglichen, dass Vertreter falls nötig, in den Vorgang eingreifen können. Der Deutschlandchef der Allianz, Markus Rieß, sagte der "Financial Times Deutschland" dazu: "Wir akzentuieren und kalkulieren erwartete Belastungen anders. Umsteuerung wäre aber der falsche Begriff."
