Die Europäische Zentralbank teilte nach ihrer gestrigen Ratssitzung in Frankfurt erwartungsgemäß mit, die Leitzinsen in der Euro-Zone wie an den Finanzmärkten unverändert zu lassen. Der bereits seit Juni des vergangenen Jahres unangetastete Leitzins von 2,00 Prozent ist vor allem für die Refinanzierung der Geschäftsbanken maßgeblich.
Angesichts des Euro-Kurses, der bei einem ungebrochenen Aufwärtstrend ein Risikofaktor für den Aufschwung wäre, rechnet einem Reuters-Bericht zu Folge eine Vielzahl der EZB-Beobachter mit einer ersten Zinserhöhung frühestens im Herbst dieses Jahres. Sollte der Euro, der sich allein im vergangenen Jahr um rund 20 Prozent zum Dollar verteuert hat, weiterhin steigen, so würde dies den Aufschwung massiv gefährden. Die exportdämpfende Wirkung eines höheren Wechselkurses räumte die EZB erstmals im Januar dieses Jahres ein.
Wie erwartet erhöhte dagegen die Bank of England die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 4,00 Prozent und führte hierfür die kräftige Konjunkturerholung und wachsende Inflationsgefahr an, die eine Zinsanhebung notwendig mache.